Freitag, 13. März 2009

Havanna: Lieblingsstadt #1



21.02.-28.02.
Nachdem ich ja meine Casa noch von meiner Ankunft vorreserviert hatte, erlebte ich die Überraschung, als ich wieder in Havanna ankam, dass alles belegt war. Na super. Aber Gott sei Dank, eine neue Casa, war nicht weit entfernt schnell gefunden und auch mit meinen Preisvorstellungen einverstanden, dass ich mit Sack und Pack (zusätzlich mit meinem 6kilo Beutel, den ich zuvor bei der anderen Casa hinterlassen hatte) umziehen konnte. In der neuen Casa hatte ich 3 Äthiopier als Mitbewohner, mit denen ich öfter mal schnackte. Und auch einen anderen Erfolg konnte ich verbuchen, denn ich überzeugte die Theaterkasse, des Gran Teatro Nacional, neben dem Capitolio, mir das Theaterticket für die Hälfte des normal üblichen Preises zu verkaufen. Ich wollte mir unbedingt das Nationalballett anschauen und es war das zweite Mal überhaupt und auch das erste und letzte Mal auf Kuba, dass mir mein abgelaufener Costa Rica-Studi-Ausweis eine Vergünstigung besorgen konnte. Denn Studentenrabatt gibt es auf Kuba nur für einheimische Studis, mit Kuba-Ausweis. Echt toll. Internationale Studenten dürfen die ohnehin teureren Touri-Preise zahlen. Aber egal. Ich hatte endlich mal Glück und das Theater war der Hammer und die Flamenco-Vorstellung erst recht. Unglaublich. Andere Kabaretts, die es auch zahlreich auf Kuba gibt (ich sage nur: Tropicana… sind einfach mal zu teuer). Und Theatervorstellungen sind meistens immer nur am Wochenende von Freitag-Sonntag. Echt Glück gehabt. Am nächsten Tag habe ich mich am späten Vormittag zum Callejon de Hamel aufgemacht, welches eine kleine künstlerische Gasse darstellt, wo sonntags ab 12 Uhr immer Rumba gespielt wird. Gegen eine kleine Spende. Es war gut voll, ich war fast 3 Stunden vor Ort, denn die Musik war echt klasse. Danach bin ich weiter durch den Stadtteil Vedado, die Calle 23 entlang und letztendlich am Malecon gelandet. Hier sollte man sich bei schönem Wetter auch unbedingt einfinden und sich den Kubanern anschließen, die sich auf die Malecon-Begrenzung setzen und Leute gucken. Sehr fürs weibliche Auge zu empfehlen, sind die Kerle, welche in Badehose (fast ausnahmslos gut gebaut und Bauchmuskeln!) über die befahrene Straße sprinten, über die Malecon-Mauer springen und rein ins Meer. Brauche ja nicht zu sagen, dass ich dort etwas länger geblieben bin…
Im Anschluss gings noch ins Hotel Inglaterra am Zentralpark in Habana Zentrum, um Live-Musik zu hören.
Für den folgenden Tag hatte ich mir vorgenommen, mal bei meiner Airline vorbeizuschauen um zu fragen, ob ich vllt. 2 Tage eher fliegen könnte. Die haben unbekannterweise ihren Sitz verlegt, sodass ich mich mal wieder mit dem Bus zu einem neuen Stadtteil aufgemacht habe. Miramar. Und ich staunte nicht schlecht: hier stehen super viele Hotels und Botschaften, wusste gar nicht, dass Havanna diese Ecke auch hat. (also Hotels im Varadero-Verschnitt), na ja ich nur zu meiner Airline und das ergebnis habe ich mir schon gleich gedacht: alles ausgebucht, es bleibt beim 28.02. Ich bin dann noch etwas durch Miramar spaziert, zurück nach Vedado und am Malecon entlang zurück nach Habana Vieja. Abends noch beim plaza de la Revolucion vorbeigeschaut, wo die Parteispitze bei Anlässen immer Volksversammlungen abhalten und Reden halten. Ganz berühmt mit Jose Marti-Denkmal und Ché-Gesicht.
Die nächsten Tage besuchte ich die Habana/Malecon gegenüberlegende Seite und fuhr mit der Fähre zum Ort Casablanca, schaute mir die Christo-Statue an und die zwei Burgen el Morro und Cabañas, wo auch einer der ersten Leuchttürme auf Kuba zu finden ist. Eigentlich soll es laut Reiseführer am Nachmittag immer Kanonenabfeuerungszeremonien geben. Auch die ist bei mir ausgefallen. Tsss. Tja, es ging ins Museum der schönen Künste mit rein kubanischen Künstlern. Sehr interessant, zum Friedhof Cementerio de Colon, welcher an sich, wie eine kleine Stadt mit Straßennamen ausgestattet ist und durch wunderschöne Mausoleen und Gräberstatuen besticht, sowie eines Abends zu meiner letzten Rumba. Dann bin ich noch zum Museum de Danza, ein Museum, welches einer kubanischen Primaballerina gewidmet ist und auch sonst viel Ballettexponate ausstellt, hoch aufs FOCSA-Gebäude, dem höchsten von Havanna, wo man einen tollen Blick auf Havanna hat, aber besser zum Fotoschießen auch was trinkt oder so, da das oberste Stockwerk als Bar/Restaurant ausgezeichnet ist. Auch ins Hotel Nacional lohnt sich ein Abstecher mit schöner Aussicht auf den Malecon. Zum Glück bin ich weiß, blond und so geschickter Touri, dass ich mich überall mal hingetraut habe. Gegen Nachmittag noch Souvenire geshoppt. Ich kann nur sagen, Kuba bietet mit die besten Mitbringsel von allen Ländern, wo ich bisher so war (am enttäuschendsten ist Costa Rica). Es gibt was für Männer (Zigarren und Rum sage ich nur), für Frauen (Keramik und Schmuck, Ledersachen) und für die besonders Kulturellen: Musikinstrumente und Kunst. Besonders die Kunst hat es mir angetan, schon für wenig Geld bekommt man echte Ölgemälde, die einfach durch superschöne Motive bestechen. Leider bin ich nur ein armer Student und konnte nicht alle Galerien leer kaufen.
Einen allerletzten Strandtag habe ich eingelegt und bin zu den nur 40min. entfernten Playas de Este, auch Havannas Badewanne genannt, da die einzigen Strände der Umgebung und dementsprechend frequentiert, aber da grad Winter und auch unter der Woche, was es überhaupt nicht voll. Aber am besten gefallen mir immer noch die Strände von Varadero, denn an den Playas de Este zum Beispiel ist mir der Sand nicht sauber genug. Ab und an Glas und jede Menge Holzkrams an einigen Stellen und Blauquallen.
Und dann war es auch schon soweit: mein letzter Tag in Havanna. Ich hatte noch den halben Tag, bevor es mit dem Taxi zum Flughafen ging und letzte Einkäufe erledigt. Sensationellerweise habe ich ohne große Schwierigkeiten alles eingepackt bekommen… ich habe schon echte Ängste gehabt, da ich besonders auf Kuba gut Souvenire eingekauft habe. Aber gut: es ging dann alles planmäßig über Panama nach San Jose. Das gute an meiner Airline Copa war, dass es auch bei nur 50 min. Flug einen Snack gibt und nicht wie bei American Airlines nur ne mini Knabbertüte, sondern richtig Bagel und was dazu und offene alkoholische Getränke. Habe auch endlich mal das Angebot genutzt und mir eine letzte Rum-Cola genehmigt. So.
Dies war also meine Kubareise, eine wahr gewordener Traum, da ich dort schon immer hinwollte. Mit vielen positiven Erfahrungen und auch Wissen über die Nachteile und Probleme dieses Inselstaates. Und mit dem Wunsch nach meinen heißgeliebten Batidos in Costa Rica, endlich mal richtig auspacken zu können, keine Pizza mehr für die nächste Zeit und endlich wieder regelmäßig Internet, freue ich mich auch darauf, nach Costa Rica zurückzukehren. Damit zurück zu: renees-abenteuer.blogspot.com und den Ereignissen und neuen Erfahrungen in San José.

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