Dienstag, 10. März 2009

Pinar del Rio - Tabak - Hahnenkampf

30.01.-01.02.

Im Land der Tabakfelder angekommen, bezogen wir Unterkunft sehr günstig, denn eine ganze Meute von Casa-Besitzern belagerte den Busbahnhof und bestürmte die Ankommenden dermaßen, es war unglaublich, und durch die große Konkurrenz, wurde dann natürlich der Preis gedrückt. Das funktionierte auch in der Zukunft ganz gut, nur noch in seltenen Fällen, suchten wir uns eine Casa im Voraus oder reservierten (Auch eine gemachte Reservierung war nicht immer komplett zuverlässig). Nur da, wo es super touristisch war. Gemacht haben wir dann am nächsten Tag eine Tour zu einem vorher ausgemachten Preis mit unserem persönlichen Chauffeur, dem Bruder der Casa-Besitzerin. Dies in einem alten Lada, wo direkt alle Abgase, so schien es, auf die Rückbank geleitet wurden (wir nach dem Tag, dermaßen nach Abgasen stunken und auch die ganze Fahrt über den Geruch in der Nase hatten!), die Türen nicht mehr richtig schlossen, na ja und überhaupt eher noch die Außenverkleidung existierte, als die Innere, also sehr authentisch. kubanisch.
Es ging zu Beginn zu der Tabakplantage von Alejandro Robainas, der um die 80 Jahre alt ist, und die letzte lebende Person auf Kuba darstellt, nachdem eine Zigarre benannt ist. Die Vegas Robainas (vegas-Felder). Eine etwas höherwertige Zigarrenmarke und wir schauten uns sämtliche Wachstumsstufen/Trocknungsstufen an und erhielten auch eine im Anschluss handgedrehte Zigarre als Andenken. Ich wollte mir unbedingt diese Plantage ansehen, als nur wie sonst üblich in eine Zigarrenfabrik der Hauptstadt zu gehen. Das beeindruckende und schöne an der Landschaft hier sind die kräftiggrünen Tabakfelder auf der rostroten Erde. Dann machten wir eine Talrundfahrt durch das Valle de Vinales und fuhren verschiedene Aussichtspunkte ein, wo gleichzeitig meist auch Hotels angesiedelt sind. So zum Hotel Jazmines, wo man den typischen Postkarten-Ausblick auf die Kalksteinmonolithen genannt mogotes hat. Sehr schöön. Unser Fahrer hat uns dann noch typisch zum Essen eingeladen und im Anschluss kauften wir auch noch Rum und Cola und kippten die ersten Cuba Libre am Nachmittag (wobei die Kubaner Ihren Cuba libre zu 70/30 mischen, zu Gunsten des Rum, versteht sich und im Allgemeinen trinken sie eher Cuba libre und nicht die typischen Mojitos/Daiquiris, welche eher den Touris vorbehalten sind). Wir erwähnen mal nicht, dass auch unser Fahrer während des Fahrens trank, was nicht sonderlich unüblich ist. Zufälligerweise hatten wir auch das Glück einen landestypischen Hahnenkampf zu besuchen. Diese sind eigentlich illegal, aber geduldet, denn keine Polizei taucht auf, wenn offensichtlich die halbe männliche Dorfbevölkerung verschwunden ist und Autos/Fahrzeuge vermehrt parkend aufzufinden sind. Um ein großes eingezäuntes Areal, welches die Kampfarena darstellt, tummeln sich fast ausschließlich die Männer, trinken und verwetten ihren Arbeitslohn. Fast alle haben Geld in der Hand und es ist schon ein Schauspiel zu sehen, wie die jeweiligen Hähne gegen einander aufgestachelt werden (extra mit scharfen Mini-Spitzen an der typischen Hahnenzehe ausgestattet und speziell gefiedert, soll heißen: kaum Gefieder an den Beinen) und dann nach Wetteinsatz losgelassen werden. Kämpfe können, müssen aber nicht bis zum bitteren Ende (Tod eines Hahnes) gehen, doch meist so lange bis offensichtlich einer der Hähne nicht mehr in der Lage ist zu stehen/kämpfen, das kann schon mal so 15-20min. dauern. Danach haben wir noch verschiedene andere sehenswerte Punkte angefahren. Für alle zukünftig nach Pinar fahrenden: unbedingt den Guayabita del Pinar in dulce probieren. Er ist ein leckerer Likörschnaps mit einer Guayabita-Frucht in der Flasche, den es außerhalb nur in anderer Variante gibt und super lecker ist. Am nächsten Tag ging es auch schon zurück nach Havanna, da Maxi überraschenderweise ihren Freund, der nachgereist kam, abholen wollte. Auch war es in Pinar del Rio schön kalt, wenn auch sonnig. Wir hatten gerade das Glück auf eine Kaltfront mit recht kalten Winden zu treffen (kurz danach auch schon Erkältung eingefangen), welche Kuba erreichte. Und da war mit Strand nicht viel, auch hätte man zu jedem anderen Ziel einen Shuttlebus buchen können, was super teuer war, ebenso wie Taxi und von daher entschlossen wir uns von dieser Region zu verabschieden, wobei man noch viel mehr hätte besuchen können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen